Juteplanen

Juteplanen bzw. Jutegewebe werden aus Pflanzenfasern hergestellt und sind zu 100% biologisch abbaubar. Die Eigenschaften von Jute - hitzebeständig, temperaturregulierend und hygroskopisch - machen die Einsatzmöglichkeizen von Jutegewebe sehr vielseitig. Ob als Trägergewebe in der industriellen Verarbeitung, z.B. bei der Herstellung von Linoleum oder von Teppichböden, als Transportsack für Kartoffeln und Holz oder zu Dekorationszwecken.

Was ist Jute?

Jute ist eine einjährige Pflanze aus der Familie der Lindengewächse, deren Stängellänge - und somit die Faserlänge - bei 1,50 m bis über 3 m liegt. Die Jutepflanze stammt ursprünglich aus den Ländern des Mittelmeerraumes und hat sich von dort aus nach Asien, insbesondere Indien und Pakistan, ausgebreitet. Zum Wachstum benötigt sie ein immerfeuchtes, tropisches oder subtropisches Klima, ihre Früchte sind giftig.
Circa 98% der "echten" Jute (Corchorus capsularis und Corchorus olitorius) werden in Bangladech und Indien (indischer Flachs) gewonnen. Daneben gibt es noch die "afrikanische" Jute (Hibiscus cannabinus) - auch Javajute genannt - und die "chinesische" Jute (Abutilon avicennae), die allerdings nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Die Jutepflanzen werden bei einer Größe von 15-20 cm geerntet, dann für ca. 20 Tage geröstet und danach werden die Fasern von Hand ausgelöst und getrocknet. Aufgrund ihres goldigen Glanzes wird die Jutefaser auch als "goldene Faser" bezeichnet.

Verwendung von Jute

Jutefasern werden für Verpackungsmaterialien wie z.B. Säcke, Spezialpapiere, grobe Garne und Teppiche verwendet. Sie wird zu rauen aber sehr robusten Fäden gesponnen und ist auch unter den Begriffen Sackleinen oder Rupfen bekannt. Jutefasern sind ein wichtiger Konkurrent zu unseren heimischen Naturfasern Hanf und Flachs. Als Hochleistungsdämmstoff wird Jute seit geraumer Zeit ebenfalls eingesetzt.
Eine weitere Verwendung von Jute ist der Einsatz als Geotextilie. So werden z.B. grobmaschige Jutegewebe bei der Neubegrünung von Straßenböschungen und steilen Hängen eingesetzt. Hierbei verhindert das Jutegewebe die Oberflächenerosion, nimmt bei Regen Wasser auf, das sie nach und nach wieder abgibt und somit die Austrocknung des Bodens verhindert, es gleicht Temperaturschwankungen aus und begünstigt die Keimung der Aussaat. Das Jutegewebe verrottet nach 2 bis 4 Vegetationsperioden komplett und bis dahin hat die Begrünung die Stabilisierung der Böschung oder des Hanges übernommen.

Loading ...